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Grußwort der Ärztekammer Schleswig-Holstein

Hier keine ÜS zum Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

wieder liegt ein spannendes und herausforderndes Jahr hinter Ihnen. Die Corona-Pandemie hat uns alle noch in Beschlag genommen. Mitarbeitende des Medizinischen Dienstes Nord haben auf verschiedenen Ebenen aktiv geholfen, die Auswirkungen zu reduzieren, zum Beispiel durch ihren Einsatz in Gesundheitsämtern und beim Impfen. Dafür gilt mein ausdrücklicher Dank, denn nur gemeinsam können wir die Pandemie bewältigen.

Darüber hinaus ist das Jahr 2022 das erste volle Jahr in der neuen Organisationsform des MD Nord als eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts gewesen. Wir als Ärztekammer schätzen diese Form der Selbstverwaltung seit vielen Jahrzehnten sehr, um demokratisch legitimiert und fachlich unabhängig unsere gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen. Diese Form der Selbstverwaltung und Selbstgestaltung ist ein wertvoller gesellschaftlicher Beitrag und wichtig für unser Land. Wir freuen uns, dass der pflegerische und ärztliche Bereich, letzterer durch Repräsentanten der Ärztekammer, in den Gremien des MD Nord vertreten sind, obgleich wir nicht stimmberechtigt sind. Wir können aber unsere Ansichten aktiv in den Verwaltungsrat einbringen und ein Votum abgeben, was wir sehr begrüßen.

Dies gilt in einer Zeit, in der wir zunehmenden Einfluss Dritter wahrnehmen und immer mehr Vorgaben durch den Normgeber verzeichnen, um so mehr. Wir müssen gemeinsam darauf achten, dass die fachliche Unabhängigkeit der Selbstverwaltung gewahrt bleibt und wir einen starken MD haben. Ein Beispiel sind die Strukturprüfungen, die vermehrt durch den MD durchgeführt werden. Dabei muss es sinnvolle Vorgaben des Normgebers geben, die einen relevanten Einfluss auf die Prozess- und Ergebnisqualität haben. Hier kann sich der MD mit seiner pflegerischen und ärztlichen Kompetenz im Vorwege stark einbringen, um die Behandlungsqualität und die Patientensicherheit zu verbessern.

Positiv ist in diesem Zusammenhang die hohe Teilnahme von ärztlichen Kolleginnen und Kollegen des MD Nord in dem Kurs „Ärztliches Qualitätsmanagement“ in Bad Segeberg. Insgesamt mehr als 30 Mitarbeitende des MD Nord haben diesen 200-Stunden-Kurs absolviert und können damit die entsprechende Zusatzweiterbildung erwerben.

Es werden weitere Aufgaben auf den MD Nord zukommen, sei es in der Begutachtung oder in der Krankenhausfinanzierung und -planung. Die ersten Entwürfe dazu liegen vor, hier wird über das Ausmaß bundesweiter Vorgaben und landesrechtlicher Regelungshoheit zu diskutieren sein. Der MD Nord kann sich mit seiner Expertise konstruktiv in diesen Diskurs einbringen und Versorgungsstufen mit dazugehörigen Leistungsgruppen begutachten.

Es gibt also für den MD Nord auch zukünftig viel zu tun. Er hat sich in seiner neuen Organisationsstruktur gut etabliert und ist für die Versorgungsrealität in Schleswig-Holstein und Hamburg unerlässlich. Dahinter stehen viele Mitarbeitende, ein Verwaltungsrat und ein Vorstandsvorsitzender, die für die Menschen in den beiden Bundesländern aktiv sind. Für deren hohes Engagement und tägliche Arbeit möchte ich mich herzlichst bedanken, hoffe auf eine weitere positive Entwicklung und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben.

 

Prof. Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein