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Viel Teilzeit und Homeoffice sind gefragt und möglich

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Bewerbungsgespräche ohne Händeschütteln, ohne Sitzungen in engen Räumen – im dritten Coronajahr kannten sich bereits alle damit aus. „Bewerbungsgespräche per Videokonferenz und aus dem Homeoffice heraus waren 2022 längst Normalität“, hebt Botho Müller, Leiter der Abteilung Personal und Finanzen, hervor. „Das ermöglichte auch Gespräche, für die sich Bewerberinnen und Bewerber keinen Arbeitstag frei nehmen mussten, weil sie die Gespräche auch zuhause in die Mittagspause legen konnten.“ So habe die Abteilung ihr Recruiting im vergangenen Jahr weiter straffen können, erklärt Botho Müller. Wie im Vorjahr gab es rund 1.100 Bewerbungen, die erneut zu rund 80 Einstellungen geführt haben – ebenfalls wie 2021.

Dabei sei die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, immer wieder ein wichtiges Kriterium der Bewerbenden, betont der Personalchef. „Und da können wir viel anbieten“, sagt Botho Müller. So galt 2022 weiterhin eine interne Corona-Dienstvereinbarung, die seit Beginn der Pandemie möglichst viel Homeoffice ohne Begrenzung vorsah. Diese galt länger als in vielen anderen Unternehmen.

Mit dem Jahreswechsel und der weiteren Rücknahme gesetzlicher Infektionsschutz-Regelungen ist seit Anfang 2023 eine Dienstvereinbarung in Kraft, die allen Beschäftigten Arbeitsmodelle mit Homeoffice/mobilem Arbeiten und Präsenzarbeit anbietet. Diese Vereinbarung hatten Vorstand und Personalrat bereits 2021 ausgehandelt. Eine Weiterentwicklung ist geplant. Die Regelung nach dem vielfach üblichen 40/60-Muster sieht vor, dass im Regelfall 40 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice gearbeitet werden kann. Bei einer Vollzeitbeschäftigung wären das zwei Tage pro Woche im Homeoffice.

Diese Verteilung sei allerdings nur ein Richtwert, so Botho Müller. Mehr Homeoffice ginge auch. „Wir wollen das flexibel handhaben und an die Erfordernisse von Beschäftigten und Arbeitgeber anpassen. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass es ein Bedürfnis gibt, sich wieder mit Kolleginnen und Kollegen am Standort auszutauschen“, begründet Müller, warum es in der Regel nicht sinnvoll sei, zu 100 Prozent im Homeoffice zu arbeiten. Wichtige Erfahrungen aus der Pandemie würden nun außerdem als Standard übernommen: Teamsitzungen oder Arbeitsgespräche in Videokonferenzen oder Hybrid-Sitzungen, also eine Kombination aus „Viko“ und Anwesenheit, gehören nun fest zur neuen Arbeitswelt des Medizinischen Dienstes Nord. Die Standorte sind mit der erforderlichen Technik bereits seit Beginn der Pandemie ausgerüstet. ♦

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Reisen digital abrechnen

Wer tausende Gutachten schreibt, muss Versicherte besuchen, zu Pflegeeinrichtungen fahren oder in Krankenhäuser. Die Abrechnung dieser Dienstfahrten wird seit April 2022 digital bearbeitet. Bei bis zu 30.000 solcher Fahrten jedes Jahr sei dies eine große Entlastung für alle, betont Personalchef Botho Müller. Für rund 350 Gutachterinnen und Gutachter verschiedener Abteilungen fällt damit die bisher zum Teil noch übliche Abrechnung ihrer Fahrten auf Papiervorlagen weg.

Wie es in vielen Unternehmen noch Standard ist, mussten sie zuvor Dienstreiseanträge und später Reisekosten-Abrechnungsvordrucke ausfüllen, ausdrucken, unterschreiben lassen, einscannen und senden. Andere Kolleginnen mussten diese wiederum händisch bearbeiten. „Mit dem neuen Reisekosten-Programm ,WinTrip‘ sind wir jetzt papierlos und schonen damit die Umwelt“, so Botho Müller, „die Beschäftigten können jetzt auch von jedem Standort sowie aus dem Homeoffice ihre Abrechnungen im Programm bearbeiten und über den Genehmigungseg weiterleiten.“ Das gelte ebenso für die Reiseanträge und deren Abrechnungen, wenn Beschäftigte außerhalb Schleswig-Holsteins und Hamburgs unterwegs sind.

Umzug in Hamburg in Planung: Ein Neubau voller eigener Ideen

Umzug in Hamburg in Planung: Ein Neubau voller eigener Ideen

Umzug in Hamburg in Planung: Ein Neubau voller eigener Ideen

Ein Umzug bietet immer Chancen, vor allem, wenn es ein Neubau ist. Der Medizinische Dienst Nord kann seine Arbeitswelt neugestalten, wenn er mit dem Beratungs- und Begutachtungszentrum (BBZ) und Hauptsitz aus der Nähe zur Hamburger City in den Nachbar-Stadtteil Rothenburgsort zieht. Das wird im Jahr 2026 rund 340 Hamburger Beschäftigte betreffen. Wie ihre zukünftigen Büros und Begegnungsflächen im Zeichen der Digitalisierung aussehen, planen die Abteilungen in diesem Jahr.

Der Medizinische Dienst Nord hat – wie seine Vorgänger-Körperschaften MDK Nord und MDK Hamburg – seit 1998 seine Büroräume am Berliner Tor gemietet, in einem der markanten Hochhäuser am Eingang zur Hammerbrookstraße. Der Grund für den Umzug ist die komplette Überplanung des Areals Berliner Tor in den kommenden Jahren, wofür der MD Nord alle seine Mietflächen auf elf Etagen räumen muss, bevor die bis zu vier Jahre Bauzeit am zurzeit genutzten Gebäude beginnen. „Deshalb freuen wir uns, dass wir mit dem Neubau in Rothenburgsort auch ein finanziell attraktives Angebot bekommen haben“, sagt Peter Zimmermann, der Vorstandsvorsitzende des MD Nord. So könne der MD Nord als Körperschaft öffentlichen Rechts mit diesem Umzug auch weiterhin einen sparsamen Umgang mit den Mitteln der gesetzlichen Kranken- und sozialen Pflegeversicherung gewährleisten.

Der Neubau entsteht am Rande der geplanten „neuen Speicherstadt“ Billebogen, einem Teil des Stadtentwicklungs-Projektes „Stromaufwärts an Elbe und Bille“. Auf den rund 6.350 Quadratmetern des neuen BBZ können auf vier Ebenen je nach Anforderung Einzelbüros, Teambereiche und Multifunktions-Arbeitsplätze eingerichtet werden. „Da wir die ausschließlichen Nutzer sein werden, können wir die Innenflächen auch nach eigenen Ideen und Anforderungen unterteilen“, hebt Lutz Remshardt hervor, der als Abteilungsleiter Service auch die Neubauplanung verantwortet. Ein variabler Zuschnitt der Flächen sei ebenso möglich wie eine spätere Teilung zur Weitervermietung, falls weniger Raum benötigt wird. „Diese Flexibilität ist wichtig, weil mittlerweile über 70 Prozent unserer Beschäftigten in Hamburg teilweise im Homeoffice oder mobil arbeiten. Eine Entwicklung, die wir im Sinne der Beschäftigten weiter vorantreiben“, bekräftigt der Vorstandsvorsitzende Peter Zimmermann.

Die Digitalisierung hat auch die Raum-Anforderungen verschoben: „Für ruhiges, konzentriertes Arbeiten werden die Kolleginnen und Kollegen künftig weniger ins Büro kommen, dafür aber mehr für Besprechungen“, fasst es Lutz Remshardt zusammen. Deshalb wolle man im Erdgeschoss einen Bereich mit großen und kleineren Besprechungsräumen vorsehen, die intern wie extern zugänglich sind. Ein Highlight werde hier zusätzlich die Nutzung von MD-internen Hofflächen sein. Jede Etage soll kleinere Sitzungsräume bekommen, sowie „Begegnungsbereiche“, wie er sie nennt, also Bereiche mit Teeküche und Sitz- oder Stehmöglichkeiten für den kreativen Austausch und die Pause.

Alle Konferenzräume werden außerdem „hybridfähig“ ausgestattet, gemeint ist, dass sie eine Mischung aus Präsenz und Videokonferenz zulassen, wie es im MD Nord während der Corona-Pandemie zum Standard geworden ist. Bei der Bürogestaltung setzt Remshardt auf das System der Multifunktions-Arbeitsplätze, wie sie bereits jetzt an allen Standorten eingeführt werden. 

Die genaue Raumplanung wollen die Abteilungen und der Personalrat in einer Arbeitsgruppe abstimmen und bis Mitte dieses Jahres festlegen. Der Baubeginn ist noch 2023 vorgesehen, der Einzug für Anfang 2026. Direkte Nachbarn in diesem Quartier für zukünftiges Gewerbe und Wohnen sind das Amt für Gesundheit der Hamburger Sozialbehörde und die Verwaltung der Hamburger Feuerwehr. Mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr wird der neue Hauptsitz des MD Nord über eine S-Bahn-Verbindung ähnlich gut angebunden sein wie das jetzige Gebäude am Berliner Tor. Zwei Haltestellen bis zum Hauptbahnhof sorgen künftig für kurze Wege. Eine Tiefgarage, eine Fahrradgarage sowie E-Ladestationen sind ebenfalls vorgesehen. ♦