
Jahresbericht 2022 / Ausblick 2023



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Im dritten Corona-Jahr: Pandemie-Gefahren im Blick behalten

Pandemie-Gefahren im Blick behalten
„Keine Maskenpflicht mehr im Büro. Das ist für uns der erste Schritt“, so beschreibt Lutz Remshardt den vorsichtigen Ausstieg aus dem Corona-Schutz beim Medizinischen Dienst Nord. Für den Beauftragten für Arbeitsschutz klingen Anfang 2023 fast drei Jahre Corona-Pandemie-Schutz langsam ab. „Selbsttests und Maske-Tragen bleiben aber noch bestehen, wenn wir direkten Kontakt mit Versicherten haben“, schränkt Dr. Martin Schünemann ein, der als Corona-Beauftragter bis Ende 2022 die Maßnahmen innerhalb des Dienstes medizinisch begleitet hat. Ein Ende aller Schutzmaßnahmen scheint aber absehbar.
Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus: Die Erst- und Zweitimpfungen gegen das Coronavirus hatten 2021 ihre Wirkung gezeigt. Die Zahl der tödlichen Krankheitsverläufe ging Anfang 2022 überall zurück. COVID-19 aber blieb und infizierte auch die Beschäftigten des MD Nord mit leichterem oder schwerem Verlauf. „Ist meine Immunität ausreichend? Wie soll ich mich verhalten, wenn ich Kontaktperson war? Wann muss ich einen PCR-Test machen?“, zählt Dr. Martin Schünemann einige der vielen Fragen von Kolleginnen und Kollegen auf, die er vergangenes Jahr in mehr als 100 Beratungsgesprächen beantwortet hat. „Auf die persönliche Situation einzugehen, war mir wichtig, weil es oft auch um Vorerkrankungen ging“, erklärt Dr. Schünemann, der vor Übernahme der Leitung der Abteilung Pflegeversicherung jahrelang im Krankenhaus tätig war. Als Corona-Beauftragter hat er insgesamt rund 300 Telefonate geführt; mehr als 600 Meldungen im Zusammenhang mit Coronainfektionen erreichten ihn und Remshardt insgesamt.
Durch die eigene Impfaktion war der Medizinische Dienst Nord bei der später eingeführten einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Vorteil: „Lange vor der gesetzlichen Auflage hatten wir bereits auf Freiwilligkeit der Kolleginnen und Kollegen bei der Mitteilung des eigenen Impfstatus’ gesetzt – was sehr gut angenommen wurde“, betont Lutz Remshardt, der auch die Abteilung Service leitet. Bereits seit der ersten Impfkampagne im zweiten Quartal 2021 wurde der Impfstatus der Beschäftigten auf freiwilliger Basis kontinuierlich dokumentiert, auch derer, die sich woanders impfen ließen. So hat das abteilungsübergreifende Impfteam immer diejenigen informieren können, die für die zweite Impfaktion in Frage kamen, später für den „Booster“ sowie die vierte (Omikron-)Impfung im Herbst 2022. „Wichtig war es, die Gefahr von Ansteckungen ständig im Blick zu haben, an den Standorten, in Büroräumen und bei den persönlichen Begutachtungen von Versicherten“, so Remshardt, „wir waren also zu jedem Zeitpunkt aussage- und handlungsfähig.“ Möglich gewesen sei das alles nur durch die hohe Akzeptanz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die gute Zusammenarbeit mit dem Personalrat, betont er.
2022 hat sich das ausgezahlt: „Nur noch zwanzig Prozent“, so beziffert Lutz Remshardt den Anteil der – vor allem neu eingestellten – Beschäftigten, die mit Einführung der gesetzlich verpflichtenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht zu ihrem Impfstatus abzufragen waren. „Viele andere Firmen hatten Probleme, weil sie nicht vorbereitet waren und weder die Doppelimpfung noch den Booster ihrer Belegschaft nachweisen konnten. Wir dagegen waren frühzeitig und umfassend vorbereitet.“
Dass der Gesetzgeber die Pflicht zum Nachweis der vollständigen Immunisierung bis zum 15. März 2022 auch auf die Medizinischen Dienste ausweitete, hatten die beiden Beauftragten für Arbeitsschutz und Corona erwartet. So war auch die gesetzliche Frist bis zum 30. September kein Problem, bis zu der außerdem eine Boosterimpfung zur erweiterten vollständigen Immunisierung nachzuweisen war. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes Nord konnten gezielt daran „erinnert“ werden. Die interne Impfquote lag sowohl Mitte März als auch Ende September bei 99,4 Prozent.
Die hauseigenen Impfkampagnen von 2021 und 2022 und der große Aufwand von Beratung, Organisation und Verwaltung hatten einen doppelten Grund: Für Dr. Schünemann war der Impfschutz der Beschäftigten auch ohne gesetzliche Verpflichtung die Voraussetzung dafür, „dass wir die vulnerablen Gruppen, mit denen wir in der Begutachtung zu tun haben und um die es in erster Linie geht, vor Ansteckung schützen konnten und können“. Schließlich sei es wissenschaftlich belegt, dass Geimpfte deutlich seltener eine Infektion weitergeben.
Auch Anfang 2023 wird weiterhin selbst getestet und Maske getragen, wenn Gutachtende im direkten Kontakt mit Versicherten auftreten. „Vielleicht können wir erst von Mai an darauf verzichten“, erwartet Dr. Schünemann, „sollte die Pandemie dann soweit abgeflacht sein.“ ♦
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Impressum des Jahresberichtes 2022
Inhalt von Impressum
Veröffentlichung: 30.03.2023
- Herausgeber V.i.S.d.P: Peter Zimmermann, Vorstandsvorsitzender Medizinischer Dienst Nord
- Texte: Jan Gömer, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecher
- Redaktion, Gestaltung/Layout Website und PDF-Download, Videos, Infografiken: Jan Gömer
- Weitere Autoren:
Dr. Bernhard van Treeck, Personalien
Hana Koban / Thomas Rädisch, Zahlen und Daten 2022 sowie ZEBRA-Erläuterung - Fotos:
Sandrina ven Undin, Fotos MD Nord und Titel
Oliver Tjaden, (Symbol-)Fotos: Medizinischer Dienst